Mittwoch, 17. August 2011

Die Seele und der Traum von der Liebe

Liebe Tango-TänzerInnen,

Rosita Melo (1887-1981) war erst 14 Jahre alt, als sie 1911 einen der berühmtesten TangoWalzer, "Desde el alma" (Aus der Seele), komponierte. Wie Roberto Selles so schön beschreibt, "everything was springing from her soul, like one of her teen-age dreams."

Das Lied wurde zum ersten mal 1911 von Roberto Firpo (1884-1969) aufgenommen.

1922 hat Rosita den jungen Dichter Victor Piuma Vélez geheiratet, der auch den ersten Text für diesen bereits berühmten Walzer geschrieben hat.

Allerdings ist der heutige Text von Homero Manzi (1907-1951) 1948 für den Film "Pobre mi madre querida" geschrieben worden und damals wurde das Lied von Hugo del Carril (1912-1989) gesungen.

Desde el alma (Melo - Manzi/Vélez)

"

Alma, si tanto te han herido
¿Por qué te niegas al olvido?
¿Por qué prefieres
llorar lo que has perdido
buscar lo que has querido
llamar lo que murió?


Vives inútilmente triste
y sé que nunca mereciste
pagar con penas
la culpa de ser buena,
tan buena como fuiste, por amor.
...

¡Deja esas cartas!
¡Vuelve a tu antigua ilusión!
Junto al dolor
que abre una herida
llega la vida
trayendo otro amor.


Alma no entornes tu ventana
al sol feliz de la mañana.
No desesperes
que el sueño más querido
es el que más nos hiere,
es el que duele más.


...

"

[Aus der Seele
"Seele, wenn man dich so verletzt hat,
warum willst du dann nicht vergessen ?
Warum willst du lieber
beweinen was du verloren hast,
suchen, was du geliebt hast,
rufen, was tot ist ?

Du lebst unnötigerweise traurig
und ich weiss, dass du niemals verdient hast,
mit Schmerzen zu bezahlen
für die Schuld gut zu sein,
so gut wie du gewesen bist
durch die Liebe.
...

Lass doch die Briefe !
Kehr zurück zu deiner alten Illusion !
Zusammen mit dem Schmerz,
der eine Wunde öffnet,
kommt das Leben
und bringt neue Liebe.

Seele, öffne dein Fenster weit,
glücklich zur Morgensonne.
Verzweifle nicht,
weil unser grösster Traum
der ist, der uns zumeist verletzt,
der uns am meisten schmerzt
..."]

(Übersetzung: Ulrike & Eckart Haerter)


Wir hören in unserem ersten WalzerTanda am Freitag diesen schönen Walzer zunächst von Canaros Orchester, gesungen von Nelly Omar (1911-), die bei ihrem Auftritt 1938 in einem Kino vom Ansager als "La Gardel con polleras" (Die Gardel mit Rock) auf die Bühne eingeladen wurde.

Nach dieser klassischen Aufnahme hören wir das Lied zum zweiten Mal von Color Tango als ein instrumentalles Stück, in 'Pugliese'ischer Art. ;)



Und diese WalzerTanda endet mit einer neuen Aufnahme von einem anderen klassischen Walzer "Soñar y nada más" (Träumen und nichts weiter), komponiert 1943 von Francisco Canaro (1888-1964) mit dem Text von Ivo Pelay (1893-1959). Wir hören dieses schöne Lied von einem jungen argentinischen Orchester, von De Atropellada.

Soñar y nada más (Canaro - Pelay)
"
No despiertes si sueñas amores,
niña hermosa, que amar es soñar...
...


Soñar y nada más, con mundos de ilusión...
Soñar y nada más, con un querer arrobador...
¡Soñar que tuyo es él y vive para ti!...
Soñar, siempre soñar que dicen que, en amor, es triste despertar.


Soñar y nada más, con noches de quietud,
que, misteriosas, van, cantando amor y beatitud.
Volar a las estrellas de divinos resplandores
y, en esa eternidad, vivir un ideal...
¡Soñar y nada más!...
...


No despiertes si sueñas quereres,
que sin duda soñar es vivir...
Mientras tu alma vislumbre ternuras,
verás, niña hermosa, que el mundo es feliz.
...
"

[Träumen und nichts weiter
"Wach' nicht auf, wenn Du von der Liebe träumst,
schönes Mädchen, denn Lieben ist Träumen...
...
Träumen und mehr nicht, von einer Welt von Illusionen...
Träumen und mehr nicht, von einer entzückenden Liebe...
Träumen, dass er Dein ist und nur für Dich lebt!...
Träumen, immer träumen, dass sie sagen,
dass es traurig ist, in der Liebe aufgeweckt zu werden.

Träumen und mehr nicht, von unruhigen Nächten,
geheimnisvoll, von Liebe und Glückseligkeit singend.
Zu den Sternen des himmlischen Glanzes fliegen
und in dieser Ewigkeit, ein Ideal zu leben...
Träumen und mehr nicht!...
...
Wach' nicht auf, wenn Du von der Liebe träumst,
denn zweifellos, träumen ist leben...
Während Deine Seele Zärtlichkeiten erhascht, wirst Du sehen,
schönes Mädchen, dass die Welt glücklich ist.
...]
(Übersetzung: Frank Schladitz)


Viel Spaß!

Bis Freitag,

Burak