Mittwoch, 25. Mai 2011

Tang-o-per

Liebe Tango-TänzerInnen,

der berühmte uruguayische Bassbariton Erwin Schrott macht einen interessanten Vergleich zwischen der Oper und dem Tango:

„In opera the tenor falls in love with the soprano. Then the baritone kills the tenor, and the soprano falls ill and dies. At the end the baritone is alone. This is exactly what happens in tango – but in one and half minutes. The whole drama is played out in miniature with endless passion and intensity.“

In seinem letzten Album „Rojotango“ ist Erwin Schrott mit dem berühmten argentinischen Tango-Pianisten Pablo Ziegler (der auch von 1978 bis 1989 Astor Piazzollas Pianist war) zusammen gekommen und hat für uns Tangos gesungen.. So verbindet sich die schöne Musik des Tangos mit einem Opernsänger von höchster Qualität.

Jetzt sind wir dran, dazu zu tanzen.. ;)

Diese Woche (am 27. Mai) spiele ich nach unserem Tango-Nuevo Lied auch zwei Liedern von diesem Album:


(1)
Chiquilín de Bachín [Der kleine Junge im Bachín] - A.Piazzolla

"
...
Chiquilin,
dame un ramo de voz,
así salgo a vender
mis vergüenzas en flor.
Baleáme con tres rosas
que duelan a cuenta
del hambre que no te entendí,
Chiquilin.
...
"

[... Kleiner,
gib mir diese Blumen,
und ich werde mit ihrer Stimme
meine Blühende Scham verkaufen.
Schieße auf mich mit drei Rosen,
die mich schmerzen für den Hunger,
den ich in dir nicht verstanden habe,
Kleiner.
...]


und (2)
Saveiros [Fischerboote] - D.Caymmi

"
...
Quantas histórias pra contar
em cada vela que aparece,
um canto de alegria
de quem venceu o mar.
...
"

[...
Wie viele Geschichten gibt es zu erzählen
von jedem Segel, das sich zeigt!
Ein Freudengesang derer,
die das Meer bezwangen.
...]


Viel Spaß damit! ;)

Bis Freitag,

Burak

Mittwoch, 18. Mai 2011

Back to the roots!

Liebe Tango-TänzerInnen,

diese Woche (am 20.Mai) spiele ich auch eine 'Non-Milonga', ein schönes Lied aus Mali, eine moderne Aufnahme mit einem klaren Milonga-Muster. Ich nenne es deswegen heute ganz unkreativ "Ma-longa".. :-)


Wie man auf Latein so schön sagt: "vita brevis, ars longa" ["Das Leben (ist) kurz, die Kunst (ist) lang"] (Hippokrates). Lasst uns möglichst viel von der "ars longa" profitieren! ;)


Obwohl Hippokrates danach auch "occasio praeceps, experimentum periculosum, iudicium difficile" ("opportunity fleeting, experiment dangerous, judgment difficult") gesagt hat, glaube ich, dass wir keine Angst vorm "gefährlichen" Experimentieren haben, wenn wir die "geringe" Gelegenheit dafür finden.. Dann fällt uns die Entscheidung nicht so "schwer", oder?


Nach diesem Lied aus Mali spiele ich auch zwei alte Milongas von (dem Poet und Musiker) Ángel Villoldo (1868-1919), der Komponist des wohlberühmten „El Choclo“. Néstor Pinsón beschreibt ihn als „the great transformer of the Spanish tanguillos, the cuplés, the habaneras, turning those musics into a River Plate rhythm“.

Die Aufnahmen, die ich am Freitag auflege, sind aber von einer jungen Truppe aus Buenos Aires: La Chicana. Besonders bemerkenswert ist, dass hier zwei Instrumente (sogar ohne weitere Unterstützung) wieder in den Vordergrund rücken, die ihre zentrale Rolle im Tango inzwischen leider verloren haben: Die Querflöte und die Gitarre.

Also haben wir Afrika, Flöte und Gitarre in einer Milonga-Tanda..

"Back to the roots", sozusagen.. ;)

Viel Spaß damit!

Bis Freitag,

Burak