Mittwoch, 5. Oktober 2011

...mit gitarren in die nacht...

Liebe Tango-TänzerInnen,

wenn man heute an Tango denkt, denkt man eher an den Klang des Bandoneons. Es ist ja auch natürlich so, weil es seit langem immer dabei ist, und weil sein Klang so genau dem Tango passt..

Aber inzwischen ist eine alte gute Freundin vom Tango "verdrängt," oder, besser gesagt, nach und nach im Hintergrund "verschwunden," obwohl sie ganz am Anfang, sogar vor dem Bandoneon, im Vordergrund dabei war: Die Gitarre.

Diesen Übergang erklärt Dieter Reichert mit folgenden Worten:
"
Die [...] Musikergruppen bestanden in der Frühzeit des Tango aus einem Trio in der Besetzung Querflöte, Geige und Gitarre [...].
[...]
Flöte und Gitarre waren um 1915 aus den Ensamles verdrängt. Die Flöte kontrastierte zu Stark mit dem Bandoneon, die Gitarre wurde vom klangmächtigeren Klavier abgelöst, wobei diese Ablösung den allgemeinen sozialen Wandel widerspiegelt. [...] Die Gitarre blieb dem Tango zunächst als Begleitinstrument der Sänger enthalten. Bis zum Aufkommen der Orchestersänger wurden sie von einem oder mehreren Gitarristen begleitet.
"



Ich will diesen Freitag der Gitarre dabei helfen, wenigstens ein Abend wieder in den Vordergrund zu rücken..

Wir laufen diesen Freitag mit den Gitarren in die Nacht..

Nach der ersten MilongaTanda hören wir am Freitag zunächst drei Tangos mit der Gitarre:

1) Erst hören wir Ventarrón (Pedro Maffia / José Horacio Staffolani) von einer jungen argentinischen Truppe, Quinteto Ventarrón, bestehend aus vier Gitarren und einem Kontrabass.

2) Als das zweite Lied kommt Cantando (Mercedes Simone), das von dem jungen Sänger Cristóbal Repetto - mit der Begleitung von einer Gitarren-Trio (bestehend aus Daniel YariaMartín Creixell und Javier Amoretti) und einem Geiger (Javier Casalla) - gesungen wurde.

3) Und der letzte Tango dieser Tanda ist Mama, yo quiero un novio (Ramón Collazo / Roberto Fontaina) und wir hören dieses Lied von Olga Delgrossi (1932-), "La Dama del Tango," begleitet von Julio Cobelli (Gitarre) und Waldemar Metediera (Bandoneon).


In unserem zweiten ValsTanda hören wir drei Walzer, die ausschließlich von "el Caballero Cantor" Ignacio Corsini gespielt und gesungen wurden:

1) No Quiero Ni Verte (Enrique Maciel / Héctor Pedro Blomberg)
2) La Pulpera de Santa Lucia (Enrique Maciel / Héctor Pedro Blomberg)
3) La Guitarrera de San Nicolás (Enrique Maciel / Héctor Pedro Blomberg)


In unserem zweiten MilongaTanda haben wir am Freitag natürlich auch sehr schöne Milongas mit der Gitarre:

1) Die erste Milonga ist La Trampera (Aníbal Troilo), die Aufnahme ist ein Gitarrenfest von einem tollen Gitarrist, Esteban Morgado.

2) Bei der zweiten Milonga, Milonga de Mis Amores (Pedro Laurenz), kommt der Gitarrist Armando de la Vega mit dem berühmten Bandoneon-Spieler Rodolfo Mederos zusammen.

3) Die dritte und letzte Milonga der Tanda ist El Porteñito (Ángel Villoldo), an dem zwei alte Freundinnen, die Gitarre (Cacho Tirao) und die Flöte (Julian Vat), wieder treffen.

An so einem Tag kommt unser Non-Tango von zwei großartigen Gitarristen: Mark Knopfler und Chet Atkins: Das Lied heißt Tears.

Und der Tango-Nuevo des Freitags ist Otra Luna von Carlos Libedinsky/Narcotango: An diesem Lied treffen sich die Gitarre, die Flöte und das Bandoneon in der neuen Art des Tangos.

Ein Freitag mit vielen Gitarren..

Viel Spaß! ;)

Bis Freitag,

Burak